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Stillen, warum und wie lange?

Stillende Mutter

Das Thema Stillen beschäftigt werdende Eltern. Daher das Wichtigste zuerst: Muttermilch ist in jeder Hinsicht die beste Nahrung für Ihren Säugling.

Neben Lactose (Milchzucker) enthält sie viele wichtige Stoffe. Calcium, Phosphat, Natrium, Magnesium und weitere Mineralstoffe und Spurenelemente in der Muttermilch unterstützen die Remineralisation der Zähne.

Der Körperkontakt mit der Mutter wirkt auf das Kind beruhigend. Es muss sich anstrengen und schläft zufrieden ein. Durch das Saugen werden der Kiefer und die Muskulatur von Zunge und Lippen gekräftigt.

Die American Academy of Pediatrics (AAP) empfiehlt das ausschließliche Stillen (ohne Zufüttern) für etwa sechs Monate, gefolgt durch die Fortsetzung des Stillens bei der Einführung von Beikost für ein Jahr oder länger, wie es von Mutter und Kind gewünscht wird.

Wenn ein Säugling Zähne bekommt, muss dies kein Grund sein abzustillen. Die Zunge bedeckt die unteren Zähne und verhindert ein schmerzhaftes Zubeißen.

Viele Studien haben gezeigt, dass Stillen (auch in der Nacht) keinen signifikanten Einfluss auf die Zahngesundheit hat und sich allgemein eher positiv auswirkt. Die früher vertretene Meinung, dass Muttermilch aufgrund des Milchzuckeranteils kariogen sei, gilt heute als überholt.

Dazu berichtete die Zahnärztekammer Nordrhein 2011 von einem Kongress der relevanten deutschen Fachgesellschaften und hält fest: „Der Lactosegehalt der Muttermilch ist kein Risikofaktor für eine frühkindliche Karies, einen Zusammenhang gebe es nur in sogenannten zivilisierten Völkern durch sehr frühzeitige, den Eltern oft unbewusste Zuckerbelastung des Kindermunds. Daher ist gezielte Aufklärung für Eltern der richtige Weg.“ Damit gemeint ist das Zufüttern gesüßter Nahrung in modernen Gesellschaften.

Wenn Sie auf Beikost umstellen, achten Sie daher unbedingt auf die Zusammensetzung. Verwenden Sie ungezuckerte Breisorten und bieten Sie ungesüßte Getränke (vorwiegend Wasser und Tee) an. So könnten Sie die Entstehung von Karies verhindern und vermeiden gleichzeitig, dass sich Ihr Kind früh an Süßes gewöhnt.

Sorgfältiges Zähneputzen ab dem ersten Zahn inklusive Nachputzen durch die Eltern und die tägliche Verwendung von fluoridierter Zahnpasta beugen ebenfalls einer Kariesentstehung vor.

Quellen:

„Zahngesundheit und Stillen″, Fachinformation, aktualisiert 04/2021 (online unter: https://www.stillen-institut.com/de/zahngesundheit.html) [Übersichtliche Zusammenfassung der aktuellen Forschungslage des Europäischen Instituts für Stillen und Laktation mit zahlreichen Links zu weiterführenden Informationen]

„Breastfeeding and the Use of Human Milk″, Pediatrics 2012; 129:e827–e841 (online unter: https://pediatrics.aappublications.org/content/129/3/e827) [Grundsatzerklärung der Abteilung „Breastfeeding“ der Amerikanischen Akademie für Kinderheilkunde zu verschiedensten Aspekten des Stillens]

 

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